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Jürgen Maurer im Interview: Fugenband mit physikalischer Wirkung

Jürgen Maurer sprach mit Dora Horvath über die Wichtigkeit eines frühzeitigen Dichtungskonzeptes in der Planung und die Frage, wie nachhaltig Fugendichtbänder sind.

Juergen Maurer

Jürgen Maurer ist Geschäftsführer der Hanno (Schweiz) AG.

Hannoband-BG1

Das vorkomprimierte Hannoband dichtet Fugen bis 15 Jahre lang auf physikalische Weise ab und ist gesundheitlich unbedenklich.

Fugenmoertel

Das Fugendichtungsband in Hellgrau passt gut zum Fugenmörtel eines Sichtmauerwerks.

Herr Maurer, wann sollten Fugenabdichtungen an Fassaden geplant werden?

Das sollte am besten bereits in der Planungsphase erfolgen, um die Fugenmasse optimal festzulegen. Ideal wäre es, wenn der Architekt selber die konkreten Produkte auswählt. Erfahrungsgemäss werden die Fugenabdichtungen jedoch oft erst auf der Baustelle bestimmt, sodass die Fugen dann häufig zu schmal oder zu gross sind und so keine fachgerechte Abdichtung ausgeführt werden kann. Die Fugen dürfen für eine normgerechte Abdichtung nicht unter acht und nicht über als 35 Millimeter sein.

Was ist in der Planung zu berücksichtigen?

Die Fugen müssen eine gewisse Breite aufweisen, um eine normgerechte, dauerhafte und funktionierende Abdichtung zu gewährleisten. So werden auch die Bauwerksbewegungen in der Fuge sicher aufgenommen. In der Fassade ist es enorm wichtig, dass die Bewegungsaufnahme, UV-Beständigkeit, Schlagregendichtigkeit, Winddichtheit, Schallschutz sowie der Brandschutz dauerhaft funktionieren.

Wie aufwändig ist die Montage Ihrer Fugenbänder in einer Dilatationsfuge?

Die Fugendichtbänder «Hannoband BG1» und «Hannoband BG1-M» sind auf der Rolle vorkomprimiert und werden einfach in die Fuge eingelegt. Sie sind selbstklebend. Das heisst, man kann sie mit einem Spachtel ganz einfach in die gewünschte Position bringen. Das Band öffnet sich dann in der Fuge selbstständig, womit die Montagezeit wesentlich geringer als mit einem Dichtstoff ist.

Wie funktioniert die Montage im Winter?

Unser Fugendichtungsband lässt sich problemlos selbst bei Minustemperaturen und Nässe verarbeiten, da es verpresst und nicht verklebt wird. Auch das Primern fällt weg, denn die Fugen können auch uneben, feucht und staubig sein. Das vorkomprimierte Dichtungsband verpresst sich zwischen den Fugenflanken und stellt somit die Dichtigkeit durch den Anpressdruck sicher.

Bei Dichtstofffugen sieht man oft einen Flankenabriss, wodurch die Fuge undicht wird. Wie verhält sich da das vorkomprimierte Fugendichtband?

Da sich das Fugendichtband dauerhaft in der Fuge verpresst, ist ein Flankenabriss ausgeschlossen. Hanno garantiert für seine BG1-Fugendichtbänder eine objektbezogene Funktionsfähigkeit bis 15 Jahre, einschliesslich der UV- und Witterungsbeständigkeit. Alle Bänder sind zudem nach DIN 18542/2009 geprüft.

Welche Farben gibt es? Und kann das Band auch überstrichen werden?

Die Bänder sind in den Farben Hellgrau, Grau und Schwarz lieferbar. Hellgrau passt sehr gut bei einem Sichtmauerwerk. Denn Fugenmörtel ist ja ebenfalls meist Hellgrau; somit sind die Bänder fast unsichtbar.

Die Fugendichtungsbänder können nur bedingt mit einer diffusionsoffenen Fassadenfarbe überstrichen werden: Da die Farbe auf den Bändern sehr gut haftet, sie aber in der Regel auftretende Bewegungen nicht aufnimmt, kann dies kleine Risse in der Farbe zur Folge haben, die man allerdings nur ganz aus der Nähe sieht. Die Dichtigkeit der Fugendichtungsbänder ist natürlich durch diese Risse nicht beeinträchtigt, weil sich das Band trotz Farbe an die Fuge anpasst.

Ist eine Fugen-Sanierung in der Fassade mit einen Fugendichtband möglich?

Das ist sogar viel leichter, sicherer und dauerhafter als mit einem Dichtstoff. Bei einer Sanierung mit Dichtstoff sollte der alte Dichtstoff rückstandslos entfernt werden, da die Klebeverbindung zum Untergrund sichergestellt werden muss. Auch mit einer Unverträglichkeit und einer Abstossung der unterschiedlichen Dichtstoffe ist zu rechnen. Da bei einem Fugendichtband keine Klebeverbindung mit dem Untergrund nötig ist, reicht es, den alten Dichtstoff einfach herauszuschneiden und anschliessend das Fugendichtband einzulegen. Fertig!

Nun zu den Fenstern: Gibt es Unterschiede zwischen Kunststofffenstern und anderen Fenstertypen?

Holzrahmen sind einfach abzudichten, da sie eine glatte Oberfläche aufweisen. Kunststoffrahmen und Metallrahmen hingegen sind seitlich profiliert. Diese abzudichten ist nicht so leicht. Hanno hat die Funktionstüchtigkeit seiner Abdichtungssyteme daher einer Bauteilprüfung unterzogen. Hiezu wurde ein «Hannoband BG1» auf den Blendrahmenrücken eines PVC-Fensters appliziert, ohne einen Profilfüller zu verwenden.

Wie steht es mit dem Brandschutz?

Dazu haben wir ein spezielles Band im Sortiment: Das «Hannoband BSB BG1» erfüllt die Anforderungen der Feuerwiderstandsklasse bis EI 120, mit VKF-Zulassung.

Das Kleben von Bauteilen und Schäumen von Hohlräumen wird mitunter kritisiert, weil damit die Bauteile häufig so verbunden werden, dass sie beim Rückbau schwer zu trennen sind. Welche Lösungen gibt es?

Das spricht doch ganz klar für die Fugendichtbänder, die nur durch ihre Anpresskraft, ohne Verkleben, die Dichtigkeit gewährleisten. Dadurch ist ein Austauschen und Entfernen jederzeit leicht möglich.

Was sagen Sie zu Bedenken, dass Fugendichtungen gesundheits-schädigende Substanzen ausdünsten?

Auch hier bieten Fugendichtungsbänder aus PU-Schaumstoffen eine sichere und ökologische Alternative. Ausreagiertes Polyurethan enthält nämlich keine gesundheitsschädigende Monomere und Isocyanate mehr. Isocyanate können Allergien auslösen und stehen im Verdacht, Krebs zu verursachen. Unsere Bänder sind EC1Plus-geprüft und für Minergie-Eco-Bauten zugelassen. Emicode EC1Plus ist das Siegel für besonders emissionsarme und ökologische Bauprodukte, das die Standardkategorie EC1 übertrifft. Für die Klassifizierung wird die Summe der flüchtigen (VOC), krebserregenden sowie schwerflüchtigen (SVOC) organischen Verbindungen nach drei, respektive 28 Tagen geprüft.

Das Interview entstand in Zusammenarbeit mit Hanno (Schweiz) AG.

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Die in Sissach ansässige Firma Hanno (Schweiz) AG wurde im Jahr 2000 als eigenständige Niederlassung der Hanno Werk GmbH & Co. KG gegründet, die ihren Sitz im deutschen Laatzen hat. Das Unternehmen ist unter anderem auf die Abdichtung von Anschlussfugen im Hochbau und Schalldämmung spezialisiert.